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Die Kämpfe und Erfolge der jungen Klimaaktivisten überstürzen sich: Sie haben mit einem kleinen Elefanten eine Klima-Steuer in Australien erstritten, die gigantische Pipeline KeystoneXL in den USA aufgehalten und mischen bei den Occupy-Protesten mit. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie es mit der internationalen Jugendbewegung weitergeht. Einfach den Newsletter abonnieren:
Hey Feuilleton, show some love for the internetz
Kein Text über den Stand des Kinos, der nicht eine spannende Reihe konkreter Filme, Regisseure, Schauspieler und Festivals zu einem Argument verknüpfen würde. Kein Debattenbeitrag über die Lage der Kunst, der nicht von der Misere der Messen über das Leid der Galeristen an zu viel oder zu wenig Geld und der Künstler an schwindenden Ateliers bis hin zum Superkurator mit Instagram-Abhängigkeit seine Logik entfalten würde. Keine Analyse der deutschen Literatur, die nicht zumindest von den Legenden der Gruppe 47 bis zu den Neuen oder nicht so neuen Deutschen Schriftstellern, das Werk, die Autoren und den Moment in neuem Licht sehen wollen würde.
Warum, Hannah Lühmann, dann eine Betrachtung des Engagements im Internet ohne eine konkrete Kampagne zu nennen, eine Theory of Change zu prüfen und zu werten, Personen und Organisationen vorzustellen, oder zu klären, wann Online-Campaigning Empörungsabbau, wann Kunst und wann Handwerk ist? Just Sayin’. Respekt vor dem Subjekt! Gerade vor Pandafotos
http://thinkprogress.org/climate/2014/08/21/3473991/africa-adding-renewable-energy/
http://thinkprogress.org/climate/2014/08/21/3473991/africa-adding-renewable-energy/
Eben noch weit weg in der Zukunft, jetzt schon total normal: Klimawandel in der FAZ
“Extremes Sommerwetter: Das ist doch nicht normal” unter diesem Titel wundert sich FAS-Autorin Lina Timm über den vielen Regen diesen Sommer – der zum Beispiel Münster absaufen ließ. Spannender Text – der immerhin korrekt die Ursache identifiziert:
Ist das normal? „Das passt in das Bild einer Klimaerwärmung, was wir gerade live erleben“, sagt Friedrich. Dass so viel starker Regen auf einmal runterkommt, sei berechenbare Physik: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen. Da der Juli heute wärmer ist als früher, haben die Juliwolken auch mehr Regen in sich als Juliwolken der siebziger Jahre. „Wenn die Sonne nun in eine solche feuchte Waschküchenluft, wie wir sie gerade hatten, hineinheizt, blubbert es wie im Kochtopf über“, erklärt Friedrich. So weit das Naturgesetz.
Was mich irritiert ist das Ende des Texts:
Stärker und häufiger. Was häufiger auftritt, überrascht nicht mehr. Oder, wie Philosoph Rolf es ausdrückt: „Was normal ist, sagt auch die Erfahrung.“ Für Hamburger ist der Regenschirm in der Tasche auch im Sommer normal. Für Münchner ist das verdorrte Sommergras im Park normal. Vermutlich wird es noch ein paar Jahrzehnte dauern, dann aber haben die Bauern größere Regenmesser und die Städte bessere Abwasserkanäle. Dann sind 200 Liter pro Quadratmeter vielleicht nicht mehr unnormal. Sondern erst 210.
Der Klimawandel war vor kurzem noch etwas, das vielleicht höchstens irgendwann in der Zukunft etwas verändern könnte. Jetzt ist er da – und alles ganz normal. Und das tolle daran ist: Weil das ja normal ist, muss man nicht mehr die zerstörerische deutsche Klimapolitik in Brüssel und Berlin, die verquer laufende Energiewende und unsere Abhängigkeit von Braunkohle, Öl und Gas in Frage stellen. Muss man bei der FAS nicht mehr zu Ende denken? Und sich fragen, was das eine mit dem anderen zu tun hat?
Liest der Wirtschaftsminister eigentlich den Wirtschaftsteil?
“Es wird höchste Zeit für einen schrittweisen Ausstiegsfahrplan aus der Braunkohle”,
schreibt ein radikaler Klimaschützer SZ-Redakteur Markus Balser im Leitkommentar des Wirtschaftsteils der “Süddeutschen Zeitung” von Donnerstag. Bundeswirtschaftsminister und Kanzlerkandidat in Wartestellung Sigmar Gabriel dagegen hält immer noch an der Kohle fest, die werde man “noch für Jahrzehnte” brauchen. Gerade in Brandenburg hält seine SPD weiter am Ausbau NEUER! Tagebaue fest – am Samstag wird dagegen eine Menschenkette von Polen nach Deutschland protestieren.
Hier gibt es das Video dazu:
Liebe Gls Bank,
es freut mich sehr, dass mein Buch und sein tolles Cover von Jorge Schmidt Euch zum Weltretten inspiriert haben. Noch toller ist es, dass Ihr Eure Begeisterung auf der Rückseite des Bahnmagazins DB Mobil im August an Millionen Leser in ganz Deutschland weitergebt.
Aber zum Weltretten braucht es dann doch mehr Witz und Esprit als ein Girokonto. Deswegen ja das Buch. Wenn Ihr also das ganze darin gesammelte Wissen an Eure Kunden, die sich #drumsharen weitergeben wollt, dann komme ich gerne auch für eine Lesung in Eure Bankfiliale. Oder für eine Keynote zur Hauptversammlung. Aber wie Ihr jemanden für eine Anfrage antwittert, muss ich Euch ja Social-Media-Hasen ja nicht erklären. #sharedichdrum
PS: Auch Jorge Schmidt freut sich bestimmt, wenn er mal eine Werbekampagne zur Abwechslung machen darf.
PPS: Ihr könnt das Buch auch einfach kaufen, und an die von Euren Kunden verschenken, die sich besonders schön und engagiert #drumsharen!
Zurück in die Zukunft…
Immer wieder toll, was das Team von 350.org an viralen kleinen Bildern aus dem “Experten-Only”-Thema Klimwandel rausholt.
PS: Das Jahr, um das es geht, ist 1985!
Warum meine 5 Dollar für eine Kinderfussballmannschaft den Klimawandel stoppen
Gestern habe ich fünf australische Dollar an die Jugendmannschaft des Exeter Soccer Clubs in New South Wales gespendet: Die Mannschaft sammelt Spenden, weil sie 7500 Dollar Sponsorgeld von einem Kohleunternehmen zurückgegeben hat. Hume Coal will auf knapp 80 Quadratkilometern nach Kohle suchen und einen Tagebau eröffnen – das passt offensichtlich nicht zu einer sicheren Zukunft für junge Fußballer. Die Zivilcourage der Fußballer ist unterstützungswürdig, fand ich. Und was mich immer wieder beeindruckt: Rund um die Welt arbeiten hunderte Gruppen von Bürgern daran, die Kohle abzuschaffen. Oft abseits des Rampenlichts, trotz harter Konflikt direkt bei ihnen zu Hause. Ich warte darauf, dass dieser Protest endlich auch von CNN, BCC, DW, FAZ und SZ als das wahrgenommen wird, was er ist: Eine weltweite Bewegung, die den Klimaschutz umsetzt, über den bei den UN-Klimagipfeln noch debattiert wird.
Das sagen die Australier selbst:
The club currently relies heavily on sponsorship in order to support its teams. In 2014, the club committee accepted $7,500 sponsorship from the Hume Coal project in order to stay viable. The coal project area covers much of the Exeter and Sutton Forest local area. Following concerns expressed about the sponsorship from club members and others in our local community, the club has returned the sponsorship funding to Hume Coal.
Und hier geht`s zum Spenden – es fehlen nur noch 2227 Dollar.
Die Grafik des Tages
Wer hat Recht? Die angeblichen Energie-Experten oder die Öko-Träumer von Greenpeace?
Die Grafik kommt von der australischen Fachwebseite Reneweconomy und meinem Lieblingsautor dort: Giles Parkinson. Eigentlich muss man da nicht viel zu sagen – außer vielleicht, dass ich genau deswegen 2009 angefangen habe, über Klimaaktivisten und Cleantech-Unternehmer zu schreiben: Weil der Wandel, der gerade passiert, eine verdammt große Story ist.
(Hat-Tip an Anna Keenan)
Ironisch, tragisch oder idiotisch?
Ist das jetzt ironisch, tragisch oder idiotisch? Nordrhein-Westfalen ist das Land, dass sich seit Jahrzehnten weigert, seine Braunkohletagebaue und Kohlekraftwerke zu schließen. Stattdessen feuert NRW munter den Klimawandel an. Aber jetzt kommt die Rechnung: Nach den vom Klimawandel verstärkten Unwettern von Ende Juli will Nordrhein-Westfalen Hilfe aus dem Flutfonds von Bund und Ländern. Das meldet der WDR:
Nach großen Schäden durch Sturm und Starkregen will NRW jetzt Geld aus dem Fluthilfefonds von Bund und Ländern. Per Brief bittet NRW-Finanzminister Walter-Borjans(SPD) Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) nicht benötigte Mittel freizugeben. Der Fluthilfefonds war im vergangenen Jahr nach den schweren Überschwemmungen für Bayern und Ostdeutschland eingerichtet worden. Von den bereitgestellten acht Milliarden Euro sind bislang aber nur gut drei Milliarden Euro abgerufen worden
Wie wäre es stattdessen mit dem Ausstieg aus der Kohle?
(Fotocredit: Michael Artz, CC)
Weltretter 3.0 – heute im ZDF
Ist es der Film zum Buch oder die Fortsetzung als Film? Egal, Hauptsache “Weltretter 3.0″ ist endlich fertig und läuft heute nacht im ZDF. Jana Lemme hat für PlanetE fünf Aktivisten der Generation Facebook in drei Ländern ein halbes Jahr begleitet, pünktlich zum Rio+20-Gipfel geht die Dokumentation auf Sendung. Jana ist eine großartige, erfahrene Filmautorin, ich habe meine Kontakte und mein Wissen über die jungen Klimakämpfer eingebracht, und gemeinsam erzählen wir die Geschichten von den deutschen Aktivisten, die die 3. Landebahn in München verhindern (Und gerade am Sonntag beim Bürgerentscheid das 1,2 Milliarden-Projekt abgewählt haben!!), den Tagebau im Hambacher Forst bei Köln stoppen, dazu zeigen wir die Londoner Heldin Tamsin Omond, und die Permacyclists Anna und Dave, die mit dem Bus von New York zum Gipfel nach Rio gefahren sind. Der Film ist für eine ZDF-Doku revolutionär geschnitten und erzählt: Mit Facebook/Youtube-Sequenzen so wie beim Spielfilm Pixelschatten.
Sendetermine:
Heute nacht um 0.45 Uhr
Sonntag um 13.25 Uhr